Was ist Stress eigentlich?

Nachdem wir in der Burnout-Gruppe beim letzten Mal die Warnsignale und das Stressniveau durchgegangen waren, beschäftigten wir uns diesmal mit der Frage, was Stress eigentlich ist.

Da gibt es auch eine Reihe von schwerverständlichen Definitionen, die Teil unseres Skripts waren. Die Kernaussagen: Stress entsteht, wenn wir das Gefühl haben, eine unangenehme Situation nicht bewältigen zu können. Wir bewerten Stress ausgehend von unseren bisherigen Lebenserfahrungen individuell. Daher kann einen Menschen etwas stressen, was für andere geradezu entspannend ist. Die folgende körperliche Reaktion ist komplex und wirkt sich auf den ganzen Körper aus. Stress ist dabei nicht per se schlecht: Wenn wir Stress haben, sind wir in Alarmbereitschaft, wir mobilisieren alle Kräfte und können so Höchstleistungen erreichen. Was bei der Flucht vor dem Säbelzahntiger ja auch mehr als notwendig war.

Yerkes-Gesetz
Die Stress- oder Angstkurve nach dem Yerkes-Dodson-Gesetz

Gefährlich wird es nur, wenn Stress chronisch wird, wenn das vegetative Nervensystem gar nicht mehr oder nicht lange genug in den Entspannungsmodus wechselt. Der Neandertaler war bis dahin vermutlich einfach schon tot. Dem Säbelzahntiger zum Opfer gefallen. Bei uns heute führt die dauernde Belastung zu schwerwiegenden Folgeschäden und unter Umständen bis zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall oder eben psychischen Erkrankungen – also alle die Symptome, die man auch gerne gesammelt „Burnout“ nennt: depressive Episoden, Angststörungen, Somatisierungstörungen, ein chronisches Müdigkeits-/Erschöpfungssyndrom, Schmerzstörungen und Suchten/Abhängigkeiten (nach Zaudig, 2009).

 

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